Am 26. Juni 2022 besuchte die Gießener Arbeitsgemeinschaft der Deutsch-Israelischen Gesellschaft die Sonderausstellung „Rache. Geschichte und Fantasie“ im Frankfurter Jüdischen Museum. Bei einer Führung konnten Ausstellungsstücke bewundert werden, die das Thema „Rache“ vor allem aus (pop-)kulturhistorischer Sicht thematisieren.

Die Ausstellung zeigt, wie Vergeltung als Fiktion dazu dienen kann, mit einem Gefühl der Ohnmacht und des Ausgeliefertseins einen Umgang zu finden. In diesem Zusammenhang werden religiöse und historische Bezüge aufgegriffen und deren Abbildung in Kunst, Film und in Comics gezeigt. Die filmische Darstellung von fiktionalen Rache- und Gerechtigkeitsfantasien nimmt in der Ausstellung einen bedeuteten Platz ein. Zu sehen ist so etwa der Baseballschläger des „Bärenjuden“ aus Quentin Tarantinos Film „Inglorious Bastards“. Im künstlerischen Kontext wird die frühjüdische Geschichte von Judit aufgegriffen, das assyrische Heer in die Flucht schlägt, indem sie den Oberbefehlshaber Holofernes enthauptet und so dass jüdische Volk vor der Belagerung rettet. Nicht zuletzt werden zahlreiche Comics und popkulturelle Darstellungen mit unterschiedlichen Bezügen gezeigt, wie zum Beispiel der Legende vom Golem oder die Geschichte von Lilith, der ersten Frau Adams. Erwähnt wird darüber hinaus die antisemitische Darstellung der Rache.

Die Ausstellung ist noch bis zum 3. Oktober 2022 in Frankfurt zu sehen:
https://www.juedischesmuseum.de/besuch/detail/rache-geschichte-und-fantasie/